PPS: check. Wohnung: check.

Ämter in Irland funktionieren genauso wie die in Deutschland. Reinkommen, Nummer ziehen, setzen, ausfüllen, warten, aufgerufen werden, zum Schalter gehen. Worin sich das Welfare-Amt in Dublin aber vollkommen von einem Amt in Deutschland unterscheidet, sind die Mitarbeiter. Angestellte in einem Amt sehen immer seriös aus. Nicht chic, nicht zu auffällig, aber eben normal und vertrauenswürdig. In meinem Amt von heute gab es genau eine Person, die seriös aussah. Das war die Dame, die mir an der Reception das von mir auszufüllende Formular gab. Als ich dann so in meinem Stühlchen saß, sah ich mir die Mitarbeiter an den einzelnen Schaltern an und musste sofort grinsen. Ungefähr so sehen die Leute aus, die im Schlachthof auf Konzerte mit zünftiger Gitarrenmusik gehen. Schwarze T-Shirts mit Namen irgendwelcher Bands drauf, schwarz gefärbte Haare, Piercings. Dark awakening im Welfare-Amt. Um nach außen aber den Schein der Seriösität zu wahren, darf man sie nicht fotografieren. Überall hängen Schilder, die dieses verbieten. Schade eigentlich, hätte gerne ein Bild mitgebracht. Einer dieser Freunde der Dunkelheit bediente mich dann auch und zwar auf sehr freundliche und herzliche Art- typisch. Außen rauh, innen Weichei. Der PPS-Antrag ist nun eingereicht und somit ist Problem eins erledigt. Nebenbei bemerkt: In diesem Welfare-Amt trifft sich an Kundschaft wirklich alles. Von offensichtlich armen Menschen aus den unteren Schichten in Trainingsanzug und mit Kinderwagen, über Studenten bis hin zu Schlipsträgern mit Köfferchen und Blackberry. Ein netter Querschnitt der Gesellschaft.

Kommen wir nun zu Problem zwei: Die Wohnung. Das ist schon schwerer. Es gibt hier eine ganze Reihe von Zimmern im Preissegment zwischen 400 und 750 Euro, je nach Lage und Größe des Hauses oder Laune des Vermieters. Ich habe in den letzten Monaten so viele Stellenanzeigen gelesen, dass ich nun alle Stadtteile aufsagen und innerhalb von Sekunden den Durschnittspreis der Miete für ein WG-Zimmer dort berechnen kann. Naja, fast. Ich habe in den letzten Tagen viele Termine zur Wohnungsbesichtigung ausgemacht, alle im Süden der Stadt, in den vermeintlich schöneren Vierteln. Im Laufe des Nachmittags überdachte ich aber nochmal meinen Plan und begab mich auf die Suche nach Zimmern im Nordteil der Stadt, in der Nähe der Wohnung meines Bruders. Wenn ich schon Familie hier habe, soll sie auch in Pint-Reichweite sein. Andernfalls wäre einem Treffen wohl meistens eine einstündige Wanderung durch die Stadt gefolgt. Das Nahverkehrsnetz ist hier nicht so dolle. Also suchte ich erneut bei daft.ie und ein Zimmer im IFSC (ein zentrales Viertel, bestehend aus Wohn- und Geschäftsräumen), welches nur 500m von der Wohnung von Daniel weg ist. Ich kannte die Wohnanlage, weil Claire’s Eltern dort eine Wohnung haben, in welcher ich vor einigen Jahren schon zu Gast war. Um 17h bin ich also hin und habe mich vorgestellt. Die Wohnung aus der Anzeige wird bewohnt von 2 Studenten und sollte dringend mal wieder renoviert werden. Ein wenig Farbe täte echt gut, auch neue Böden… Eine echte Studentenbude eben. Das Zimmer aus der Anzeige ist recht schön, klein aber ganz nett. Und der Preis? 650 Euro. Ich habe es genommen… Wahrscheinlich ziehe ich morgen oder übermorgen schon ein und habe eine Bleibe in Dublin. Eigentlich eine typische Matthias-Aktion: Ich krieg ja auch immer sofort einen Parkplatz vor der Tür.

Und wer nun wissen will, wo das ist, klickt hier

Da bin ich nun.

Immerhin scheint die Sonne und es ist kein Wölkchen am Himmel. Bin ich wirklich in Irland oder hat sich mein Pilot verflogen? Kurz aus dem Fenster geschaut:  Die Autos fahren links,  am Horizont sieht man die Halbinsel Howth. Beides sichere Indizien dafür, dass ich mich im richtigen Land mit seiner Hauptstadt Dublin befinde. Bei Sonne sieht die Stadt auch immer gleich viel netter aus.

Das Abenteuer beginnt. Nun ja, nicht so richtig. Erstmal müssen ja die Grundvoraussetzungen stimmen. Ich brauche also ein Dach über dem Kopf, eine PPS-Nummer und ein Konto. All das bekomme ich in genau dieser Reihenfolge. Wohnung gibts bei www.daft.ie. Zumindest hoffe ich das, Termine zum Besichtigen habe ich immerhin schon einige wenige.

Die PPS Nummer  (vergleichbar mit der Sozialversicherungsnummer in Deutschland) gibts auf dem Amt. Die wollen dafür meinen Ausweis, einen Wohnungsnachweis und eine Bescheinigung über meine Adresse in Deutschland. Letztere steht ja nun auf meinem Personalausweis (den ich mir gestern noch druckfrisch im Amt in Wiesbaden abgeholt habe). Das sollten die Damen und Herren des Amtes also akzeptieren.

Dann dauert es wohl ein paar Tage, bis mir die PPS ins Haus geschickt wird. Mit dieser Nummer kann ich dann ein Konto eröffnen, damit mein hart verdientes Geld auch sicher vor meiner Einkaufslust ist.

Mal schauen, wie es weiter geht! Ab Montag startet mein Job.

Kurzfristiges Irland

Zum sechsten Mal stiegen wir im Januar in den Flieger und starteten in Richtung Dublin. Wie immer ist diese Stadt jede Reise wert. Auch, wenn sie sicherlich nicht zu den schönsten der europäischen Hauptstädte zählt, so ist sie doch sicher eine der charakterreichsten.

Diesesmal waren wir aber (nicht nur) privat dort, sondern hauptsächlich, um mir eine Wohnung zu suchen, welche ich dann ab März für ein halbes Jahr beziehen könnte. Was ich mir vorher schon gedacht hatte und was ich befürchtete, wurde war: Ich fand keine. Und somit wurde aus der Reise nun doch ein reines “Urlaubs-Kulturvergnügen.”

Wer nach Irland ziehen will, muss wissen, dass Umzüge dort viel spontaner über die Bühne gehen. Zumindest dann, wenn man ein Zimmer in einer Wohnung oder einem Haus sucht. Für das Glück der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses muss man in den allermeisten Fällen einen Jahresvertrag abschließen, was bei einer Aufenthaltsdauer von sechs Monaten für mich nicht in Frage kommt. Beim Thema Zimmer sind die Dubliner Mieter sehr flexibel: Alle Apartments sind möbliert, das heisst, zum Umziehen packt man seine sieben Sachen und ist schnell “eins weiter” gezogen.

Genau daraus resultiert auch das Phänomen, dass die Zimmeranzeigen, die mir Daft.ie täglich schickt, einen Einzugstermin frühestens mit zwei Wochen Vorlauf, allermeistens jedoch ab sofort anbieten. Klar, dass meine Chancen, ein Zimmer zu finden, somit im Januar sehr schlecht stehen.

Es heißt also: Auf ein Neues Ende Februar.

Flashvideos mit ffmpeg

Wenn man -wie ich- Linux-User ist und Videoschnitt machen möchte, stößt man relativ schnell an seine Grenzen. Bisher ist mir noch kein Tool untergekommen, mit dem man professionel arbeiten könnte. Deshalb lasse ich es auch meistens bleiben 🙂

Allerdings hatte ich neulich für einen Kunden das Problem, einen DVD-Ausschnitt auf seiner Website als Video zur Verfügung stellen zu müssen. Eine Konvertierung als AVI der MPEG kam nicht in Frage, es sollte also ein Flashvideo werden.

Begeistert bin ich schon eine Weile von ffmpeg- irgendwie hat es mir immer aus der Patsche geholfen- sei es bei der einfachen Mischung von MP3 und Videodaten, der Konvertierung von avi in DVD oder ähnlichem.

Dennoch war ich überrascht, dass man mit diesem kleinen Helfer auch sehr fein Flasmovies herstellen kann. Zumindest war ich überrascht, dass dies ohne komplizierte Parameter möglich ist.

Und so gehts:

ffmpeg -i meineVideodatei [-i meineSounddatei] -ar 44100 meineOutputdatei.flv

Überrascht? So einfach ist es 🙂

Skype 2 beta und Fedora 8

Seit November bietet Skype eine Version 2, welche als Beta vorliegt und Linuxusern endlich die versprochene Video-Call-Unterstützung liefert.

Ich als Fedora-User dachte mir, probieren wir das doch gleich mal aus. Also: Version 1.4 runtergeschmissen und 2. X draufgemacht. Doch schon beim ersten Start kam die Ernüchterung: Der Sound ist futsch.

Nach einer Suche in diversen Foren fand ich heraus, dass das am fehlenden Support für Pulseaudio von Skype liegt.

Für alle, die ähnliche Probleme haben (ich glaube Ubuntu 8 hat ebenfalls Pulseaudio per default integriert) gibt es ein Workaround, welches hier zu finden ist.

Web 2.0 und Usability

Eine Frage, die mich und meine Kollegen ganz aktuell im Projekt vino.la beschäftigte war, wieviel Ajax-Funktionalität ein “normales” Shopsystem verträgt. Wie intuitiv ist eine Website zu bedienen, was kann man sich an innovativen Produktfiltern oder live-Suchen leisten, ohne dass der User sich damit 10 Minuten auseinandersetzen muss, was er eigentlich tun muss um ans Ziel zu kommen und uns ein Produkt abzukaufen. Continue reading “Web 2.0 und Usability”